Das Tal des Todes ist für uns gestorben, statt dessen Highway 1 zwischen Morro und Monterey

Für die Zeit mit dem Mietwagen haben wir uns verschiedene Optionen offen gehalten. Eine ist die Fahrt ins Death Valley. Yosemite liegt ja schon in der Sierra Nevada, das Death Valley liegt südöstlich davon. Nur: die Fahrt dorthin können wir uns sparen, der komplette Death Valley Nationalpark einschließlich aller Zufahrtsstraßen ist derzeit gesperrt. Immer noch. Schuld hat Hillary. Denn die Überbleibsel dieses pazifischen Hurrikans, der in Mexiko auf Land traf, haben im trockensten und heißesten Ort der USA vom 19. bis zum 21. August für Überflutungen (sic!) gesorgt. Allein am 20. August 2023 fiel im Death Valley mehr Regen als sonst in einem Jahr. Die Straßen wurden an manchen Stellen weggerissen, andere unterspült.

Plan B für uns: wir fahren nach Morro Bay an der Pazifikküste, fast mittig zwischen Los Angeles und San Francisco gelegen. Von dort können wir dann einen weiteren besonders schönen Teilabschnitt des Highway 1 an der Küste entlang nach Norden befahren. Guter Plan, zumal wir in Morro Bay unsere holländischen Segelfreunde von der Joy treffen können, die derzeit dort ankern. Es gibt ein fröhliches Widersehen, mit Stipvisite im maritimen Freiluftmuseum und sogar einem Shantychor-Kurzkonzert.

Von Adrianne und Michiel bekommen wir den Tip, an der 1 unbedingt am Point Piedras Blancas anzuhalten. Machen wir natürlich, denn dort gibt es eine Kolonie der selten in freier Natur zu sehenden Nördlichen See-Elefanten.

Jetzt im Herbst liegen diese riesigen Robben (sie werden über 4 Meter lang und bis zu 2.500 kg schwer) nur „faul“ am Strand herum und erholen sich vom anstrengenden Tauchen nach Nahrung in den höheren Breiten, bevor sie dann im Winter hier ihren Nachwuchs erwarten. Lediglich die jugendlichen Männchen üben in Scheinkämpfen schon dafür, später einmal ein Revier zu erringen und zu verteidigen.

Der Rüssel, der sich nur bei den Männchen entwickelt, ist bei ihnen zwar schon vorhanden, aber noch nicht sehr ausgeprägt. Anders bei diesem etwa 7jährigen Männchen:

Leider ist die Weiterfahrt nach Norden auf dem Highway 1 nicht möglich. Zwei massive Erdrutsche haben die Strecke südlich von Big Sur unterbrochen, eine Umleitung gibt es nicht. Wir müssen (oder dürfen?) auf dem Highway 1 zurück zur 46, auf dieser das Küstengebirge überqueren und dann im Tal des Salinas River auf der 101 bis Monterey fahren.

In Monterey übernachten wir. Und dann machen wir uns auf, den am Vortag verpassten Abschnitt des Highway 1 dann eben von Norden kommend zu erkunden. Der Weg dorthin führt uns über den „17 Mile Drive“, eine gebührenpflichtige Privatstraße auf der Monterey-Halbinsel. Sie erschließt die riesige „Gated Community Pebbel Beach“, die auch drei 18 Loch Golfplätze, darunter den weltberühmten Golfplatz Pebbel Beach beinhaltet.

Seit 1919 Symbol von Pebbel Beach: The Lone Cypress

Der Nachbarort Carmel mit seinem langen weißen Sandstrand, den schicken kleinen Geschäften und den eleganten Villen ist nicht weniger exklusiv, was durch ihren zwischenzeitlichen Bürgermeister Clint Eastwood wahrscheinlich nur noch weiter verstärkt wurde.

Danach geht’s dann aber wieder auf den Highway 1: meist hoch über dem Pazifik in die steil abfallenden Felshänge gebaut, manchmal aber auch hinunter zu den eingesprengselten Sandstränden führend, eine wahre Traumstraße auch in diesem Abschnitt.

Kurz hinter Big Sur machen wir noch einen Abstecher zum wunderschönen Pfeifer Beach. Bewundern die Felsdurchbrüche. Spazieren barfuß am Strand entlang, Baden aber nur die Füße im 16 Grad kalten Ozean. Nicht ohne Grund tragen die Surfer Neopren:

Und dann genießen wir noch einmal die Fahrt zurück auf der 1, ist ja derzeit die vielleicht schönste Sackgasse der USA.

😊

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